Kaltbrunn, 12. September 2024
Stellungnahme zur Hausdurchsuchung der Staatsanwaltschaft St. Gallen
Die Staatsanwaltschaft St. Gallen hat am 12.09.2024 die Räume der Christliche Schule Linth (CSL)
durchsucht. Dies erfolgte im Rahmen einer Ermittlung wegen des Verdachts einer Vergewaltigung
beziehungsweise sexueller Handlungen an Kindern gegen eine ehemalige Lehrperson. Der Verdacht,
der sich auf Vorkommnisse Ende der 1990er, Anfang der 2000er Jahre bezieht, kam bereits 2022 auf,
und zwar im Rahmen der unabhängigen Untersuchung zu Fehlverhalten in der Vergangenheit bei der
Evangelischen Gemeinde Hof Oberkirch (EGHO) und der Christlichen Schule Linth (CSL). Diese
Untersuchung war von der EGHO und der CSL im Jahr zuvor initiiert worden.
Die Schule und ihre heutigen Lehrpersonen werden in dem Ermittlungsverfahren als nicht
beschuldigte Drittpersonen, also als Zeugen geführt. Die CSL kooperiert voll und ganz mit den
Behörden. Wie schon in der Vergangenheit ausgeführt, begrüssen die Träger und die Leitung der
Schule die Untersuchung der Behörden, damit vollständige Klarheit über die damaligen
Vorkommnisse hergestellt wird.
Die Träger und die Leitung der CSL haben die Geschichte der Schule seit Beginn 1995 minutiös
aufgearbeitet. Alles wurde offengelegt. Der Schlussbericht der unabhängigen Anwälte wurde im Juli
2022 von der CSL und der EGHO veröffentlicht. Über die Erkenntnisse aus der Untersuchung wurden
die Behörden während des Aufarbeitungsprozesses aktiv informiert.
«Die CSL wie auch die EGHO haben die Konsequenzen aus der Vergangenheit gezogen. Dabei war
allen klar, dass man das Vergangene nicht mehr gut machen kann. Aber Schule und Kirche können
sicherstellen, dass so etwas nie mehr geschieht. So wurde ein Neun-Punkte-Plan ausgearbeitet, der
bis heute konsequent umgesetzt wurde: Die Kirche und die Schule unterstützten die Betroffenen bei
Kosten für Therapeuten oder Anwälte. Die Schule und die Gemeinde haben eine neue Leitung
bekommen. Es gibt hier eine neue Kultur der Offenheit. Es wurden Ombudsstellen für die Schule und
die Kirche eingerichtet», kommentiert Markus Baumgartner, Mediensprecher der CSL und EGHO.
Über die Christliche Schule Linth (CSL)
Die Christliche Schule Linth, die sich 2019 als Zeichen der eindeutigen Distanzierung von der KSB den
heutigen Namen gegeben hat, ist eine vom Bildungsrat des Kantons St. Gallen bewilligte Privatschule.
Die CSL bietet vom Kindergarten bis zur 9. Klasse pädagogischen Unterricht für aktuell fast 60
Schülerinnen und Schüler an. Sie basiert auf biblischer Grundlage und pflegt die christlichen Werte.
Ihr Unterricht basiert auf dem Lehrplan Volksschule des Kt. St. Gallen. Die Schule finanziert sich über
Schulgelder und Spenden. www.cslinth.ch
Kontaktperson für Medien
Markus Baumgartner, Partner b‑public AG
Mobil +41 79 707 89 21 – E‑Mail mba@b‑public.ch
Information an die Eltern und ehemalige Schülerinnen und
Schüler
Kaltbrunn, 12. September 2024
Liebe Eltern, liebe ehemaligen Schülerinnen und Schüler,
heute Vormittag haben Beamte der Kantonspolizei St. Gallen in unserer Schule eine Hausdurchsuchung
durchgeführt. Es geht um den Verdacht gegen eine ehemalige Lehrperson unserer Schule wegen sexueller
Handlungen an Schülerinnen, die ab 1995 stattgefunden haben sollen. Die Schule und ihre heutigen
Lehrpersonen werden in dem Ermittlungsverfahren als nicht beschuldigte Drittpersonen, also als Zeugen
geführt. Die Untersuchung hatte und hat keine Auswirkungen auf den Schulalltag.
Die Schule ist an einer Aufklärung dieser Vorwürfe interessiert und hat der Polizei Unterstützung zugesichert.
Da die beschlagnahmten Unterlagen aber sensible Daten von (ehemaligen) Schülerinnen und Schülern sowie
Lehrpersonen enthalten können, haben wir verlangt, dass die beschlagnahmten Unterlagen zum Schutz der
Persönlichkeitsrechte versiegelt werden. Die versiegelten Unterlagen dürfen von den
Strafuntersuchungsbehörden erst ausgewertet werden, wenn in einem sog. Entsiegelungsverfahren
festgestellt wird, dass diese für die Untersuchung notwendig sind.
Die betroffenen Schülerinnen und Schüler bzw. Lehrpersonen können bei der Kantonspolizei St. Gallen oder
beim Kantonalen Untersuchungsamt St. Gallen selber ebenfalls um Versiegelung der sie betreffenden
Unterlagen ersuchen.
Auskünfte dazu erteilt der von der Schule bestellte Rechtsanwalt Dr. Andreas Meili, Zürich, 044/365 65 00.
In der Anlage übersenden wir Ihnen auch eine Erklärung der Schule für allfällige Anfragen der Medien, in der
wir den Sachverhalt und unsere Position dargelegt haben.
Wir danken Ihnen an dieser Stelle nochmals für Ihr Vertrauen in die heutige CSL. Gerne stehen auch wir für
weitere Auskünfte zur Verfügung.
Freundliche Grüsse
Christliche Schule Linth, Schulleitung
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